Tipps für die Verwendung Ihres Smartphones in der Arbeit

Mit nur wenigen Maßnahmen können Sie dafür sorgen, dass Ihr Handy besser geschützt ist. Darauf müssen Sie achten, wenn Sie Ihr Handy privat und beruflich nutzen wollen.


09. Dezember 2020


Smartphone in Verwendung

Foto: Free-Photos / Pixabay



Bei der Nutzung des Handys greifen Alltag und Beruf oft stark ineinander. Nur selten werden separate Smartphones ausschließlich privat oder beruflich verwendet: Zum einen stellen Arbeitgeber diese zur Verfügung und tolerieren, dass sie auch für persönliche Zwecke genutzt werden. Zum anderen ist es zunehmend selbstverständlicher, private Smartphones für die Arbeit zu nutzen. 


Umso wichtiger ist es, dass der Sicherheitsaspekt nicht außer Acht gelassen wird und entsprechende Vorkehrungen getroffen werden. Hier erfahren Sie, was Sie berücksichtigen müssen, wenn Sie Ihr Smartphone sowohl beruflich als auch privat nutzen wollen.

1. Benachrichtigungen vor neugierigen Blicken schützen

Achten Sie darauf, dass Benachrichtigungen auf dem Smartphone für Dritte nicht einsichtig sind. Direktnachrichten auf dem Bildschirm sind zwar praktisch, geben aber andererseits mitunter auch personenbezogene Daten preis. Legen Sie deshalb in den Einstellungen fest, welche Inhalte auf Ihrem Screen dargestellt werden sollen. Versuchen Sie dabei einerseits den Informationsgehalt möglichst zu reduzieren bzw. geben Sie andererseits privaten vor beruflichen Informationen den Vorzug.


Sie können auch festlegen, dass Benachrichtigungen beispielsweise nur dann angezeigt werden, wenn Ihr Gerät per Code, Touch ID oder Face ID entsperrt ist. Das hat den Vorteil, dass Vorschauen aus E-Mail-Anwendungen, SMS- und Messenger-Diensten nur mehr für Sie persönlich einsehbar sind.

2. Zeitraum für den Ruhezustand des Bildschirms ändern

Legen Sie gleichzeitig mit dem Sperrbildschirm für Ihr Smartphone eine Zeit fest, nach der Ihr Gerät in den Ruhemodus wechselt bzw. gesperrt wird. Versuchen Sie dabei ein für Sie optimales Verhältnis zwischen einer guten Bedienungsfreundlichkeit und der bestmöglichen Sicherheit Ihres Smartphones zu finden. 

3. Apps aus vertrauensvollen Quellen nutzen

Gerade wenn Sie Ihr Handy sowohl privat als auch beruflich nutzen, sollten Sie bei der Auswahl der von Ihnen benutzten Apps besonders vorsichtig sein. Leider kommt es immer wieder vor, dass Apps Nutzer-Daten mehr oder weniger offensichtlich für eigene Zwecke verwenden. 


Achten Sie dabei immer darauf, dass die Apps von möglichst vertrauenswürdigen Anbietern stammen. Als erster Anhaltspunkt können Bewertungen von anderen Nutzern dienen, holen Sie im Zweifelsfall aber auch externe Informationen über die Anwendungen bzw. deren Betreiber ein. Bei neu am Markt befindlichen Anwendungen sollten Sie besonders wachsam sein. 

4. Zugriffsrechte für Apps beachten

In den Einstellungen Ihres Smartphones können Sie die Zugriffsrechte für Ihre Apps festlegen. Nicht für alle Apps ist es erforderlich, dass sie z.B. Zugriff auf die Kamera, das Mikrofon, Ihre Kontakte oder Ihre Standortdaten erhalten. Das gilt besonders für jene Anwendungen, die Sie nur gelegentlich verwenden.


Nehmen Sie sich hin und wieder ein wenig Zeit und kontrollieren Sie die Einstellungen der von Ihnen verwendeten Apps. Wägen Sie im Einzelfall auch ab, ob es vielleicht ausreicht, dass der Zugriff nur während deren Verwendung erfolgen soll. Führen Sie die entsprechenden Änderungen durch. 

5. Mobile Geräte nicht als Speichermedium missbrauchen

Smartphones sind schon auf Grund ihrer Omnipräsenz aber auch ihrer Größe dazu prädestiniert, dass sie relativ leicht beschädigt werden können bzw. auch verloren gehen.


Egal ob es sich um Bilder, Nachrichten, Telefonnummern oder andere Informationen handelt, speichern Sie Ihre Daten nicht ausschließlich auf Ihrem Smartphone ab. Machen Sie außerdem regelmäßig externe Backups, beispielsweise in der Cloud. Vor allem für sensible Daten sollte das in gewissen Zeitabständen zusätzlich auf Ihrem Notebook, PC oder in Ihrem Firmennetzwerk erfolgen. 

6. Passwörter und PINs verwenden

Sperren Sie das Display Ihres Smartphones insbesondere im beruflichen Kontext unbedingt mit einem Zugangscode, Ihrer Touch ID oder Ihrer Face ID. Verwenden Sie außerdem Passwörter und PINs um Ihre Apps zu sichern. Vergessen Sie dabei nicht, sich nach der Verwendung von Apps regelmäßig aus zu loggen.


Bei besonders sensiblen Anwendungen, wie z.B. bei Electronic Banking, sollten Sie zudem eine Zwei-Faktoren-Identifizierung einsetzen. Die Zwei-Faktor-Identifizierung ist eine erweiterte Sicherheitsmaßnahme, bei der zwei unterschiedliche Merkmale für die Identifikation eingesetzt werden. Das kann zum Beispiel ein Passwort und ein zusätzlich generierter Code über SMS oder eine eigene App sein. 

7. Betriebssysteme und Apps aktualisieren

Aktualisieren Sie sowohl das Betriebssystem Ihres Smartphones als auch Ihre Apps regelmäßig. Sie können die Aktualisierung auch automatisch durchführen lassen oder Sie lassen sich über die aktuellen Update-Möglichkeiten laufend informieren. Die Betreiber sind stets darauf bedacht, im Rahmen der Updates auch potentielle Sicherheitslücken zeitnah zu beheben. 

8. Geräteschutz aktivieren

Die Aktivierung eines Geräteschutzes erschwert Dritten - im Fall von Verlust oder Diebstahl Ihres Smartphones - den Zugang zu Ihren Daten deutlich. Sie können dadurch z.B. auf einem PC über eine externe Anwendung Ihr Smartphone als „verloren“ markieren oder nach Bedarf auch eine Fernlöschung veranlassen. Das Gerät wird dadurch außerdem entwertet, weil eine Neuinstallation nicht ohne die Eingabe des korrekten Passworts möglich ist.

9. Auf WLAN, Bluetooth und NFC achten

Lassen Sie die Drahtlosschnittstellen auf Ihrem Smartphone, wie z.B. WLAN, Bluetooth oder NFC, nach Möglichkeit nicht ständig aktiviert. Es handelt sich dabei um potentielle Einfallstore für Dritte, die versuchen könnten, sich ungewollt Zutritt zu Ihrem Smartphone zu verschaffen.

10. Messenger-Dienste richtig einsetzen

Im Zusammenhang mit Messenger-Diensten sollten Sie darauf achten, dass die Dienste-Betreiber keinen Zugang zu Ihren beruflichen Kontaktdaten erhalten - wie es z.B. bei WhatsApp der Fall ist. Verwenden Sie stattdessen im beruflichen Kontext nach Möglichkeit DSGVO-konforme Apps, wie z.B. Signal oder Threema. 


Alternativ dazu können Sie aber auch Container-Lösungen wie Mobile Device Management einrichten, um die private und berufliche Nutzung auf dem Smartphone besser voneinander zu trennen. Dabei handelt es sich um externe Dienste, die für kleine Unternehmen teilweise kostenlos angeboten werden.



Wenn Sie diese Tipps berücksichtigen, können Sie Ihr Smartphone auch im beruflichen Kontext bedenkenlos nutzen.